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Eine Ausstellung in der Galerie Bernsteinzimmer in Nürnberg, 2015
Zur Biennale in Venedig 2015 werden Wölfe die Stadt durchstreifen. Ihr Hauptterritorium wird sich um den Palazzo befinden. Dort, ein wenig abseits vom großen Touristenrummel, finden die Wölfe die nötige Abgeschiedenheit und Ruhe. Woher kommen sie wohl?
Die Kinder haben unter anderem das Wolfsthema aufgegriffen und bearbeitet, was den Kleineren die Möglichkeit gab altersgerecht zu agieren. Die Jugendlichen konnten sich mit Venedigs Architektur auseinandersetzen oder sich ihre Thematik im venezianischen Lebensgefüge holen. Wölfe leben im Rudel. Jeder Wolf ist in seiner Funktion unersetztlich und gewährleistet das Überleben des gesamten Rudels. Sie sind über Jahre hinweg eng miteinander verbunden, bis mit dem Erwachsenwerden eine neue Wolfsfamilie gegründet wird. In meinem Kinder- und Jugendatelier sehe ich ähnliche Strukturen. Die Kinder kommen oft über Jahre hinweg zum Kunstunterricht in mein Atelier und verlassen den Kreis erst dann, wenn sie nach dem Abitur ein Studium oder eine Berufsausbildung beginnen. Sie bilden also über Jahre eine verbindliche Gemeinschaft. Das prägt unser Miteinander und unsere Arbeitsweise.
In der Ausstellung werde ich meine Zeichnungen und textilen Objekten zwischen die Arbeiten der Schüler platzieren, ein Spiel inszenieren aus Oberflächen, Materialien und Strukturen, die sich zu einer Gesamtinstallation fügen. Einzelwerke werden aus ihrer isolierten Bedeutung herausgelöst. Alles wird miteinander vernetzt sein, miteinander spielen und in Bezug treten. Das Einzelwerk wird so seinen Exklusivitätsanspruch verlieren. Die Gesamtinstalltion bekommt eine ganz eigene Stimmung.
Einen besseren Ort als die Galerie Bernsteinzimmer in Nürnberg gibt es für diese besondere Ausstellung nicht. Ihre Räumlichkeiten, direkt am Fluß gelegen, haben ebenso wie der Palazzo Fortuny Aura und berühren durch die Lebenszeit, die das Haus zeigt und in sich bewahrt hat. Eine Schönheit, die in Beziehung treten kann zur gezeigten Installation und die Besucher der Ausstellung verführen wird.
Verena Waffek
Download der Dokumentation zur Ausstellung